Willkommen

Willkommen bei der Dimicator Schola – Historisches Fechten in Hamburg. Hier kannst du lernen, gestützt auf historische Quellen mit Schwert und Schild sowie anderen Waffen zu fechten. Egal ob du mittelalterliche Geschichte spannend findest, deinen Film- und Videospielhelden im Schwertkampf nacheifern willst oder eine sportliche Herausforderung suchst – hier hast du die Möglichkeit, konzentriert und unter fachkundiger Anleitung an deinen Fertigkeiten zu arbeiten. Interessiert an einem kostenlosen Probemonat? Melde dich bei Cornelius, einfach per E-Mail oder über Facebook!

Aktuelle Meldungen:

• Die Oktoberausgabe 2020 des Stadtsportmagazins sporting hamburg enthält einen Beitrag über uns! Hier geht’s zur Online-Ausgabe.

Trainingsausfälle und -änderungen (Feiertage nicht gelistet):

24.–25.5.2024: Kein Training wegen der Berlin Buckler Bouts

7.–8.6.2024: Kein Training wegen Seminareinladung

Eindrücke vom Training und Videos findet ihr hier:

Historisches Fechten

Historisches Fechten bezeichnet das Bemühen, Kampfkünste wiederzubeleben, die nicht mehr in direkter Linie von Lehrer zu Schüler weitergegeben werden. Typischerweise stützen wir uns auf sogenannte Fechtbücher, die in Europa ab dem 14. Jahrhundert erhalten sind und verschiedene Nahkampfdisziplinen darstellen. Unsere Hauptquelle in der Dimicator Schola ist das älteste erhaltene dieser Fechtbücher, das das Fechten mit Schwert und Schild behandelt.

Training

Conventstraße 12, 22089 Hamburg

Mittwoch

19:00–20:00 Uhr: Anfängertraining Schwert & Buckler
20:30–21:30 Uhr: Fortgeschrittenentraining Schwert & Buckler

Freitag

19:00–20:00 Uhr: Anfängertraining Schwert & Buckler
20:30–21:30 Uhr: Fortgeschrittenentraining Schwert & Buckler

Samstag

10:00–11:00 Uhr: Anfängertraining Rapier
11:30–12:30 Uhr: Fortgeschrittenentraining Rapier
13:00–15:00 Uhr: Freies Training und Gelegenheit für Einzelunterricht (sofern nicht abgesagt)

Trainingsort und Trainingszeiten

Die Trainings in der Gruppe finden planmäßig im Kursraum im Erdgeschoss des Therapiezentrums Eilbek (Conventstraße 12, 22089 Hamburg) statt. Der nächste U-Bahnhof ist Wartenau (U1), der nächste S-Bahnhof Landwehr (S1 und S11). Ein kleiner Parkplatz ist vorhanden. Im Therapiezentrum gibt es Umkleidekabinen, Toiletten und Duschen. Für Einzelunterricht können Ort und Zeit individuell vereinbart werden.

Vorkenntnisse sind nicht nötig. Melde dich bei Interesse und komm für einen kostenlosen Probemonat vorbei! Der beste Termin ist jeweils der erste (oder notfalls zweite) Mittwoch, Freitag oder Samstag im Monat, weil wir dann mit einem neuen Themenkomplex starten. Nach den Schnupperstunden stehen dir verschiedene Angebote bzw. Mitgliedschaften zur Verfügung. Die Trainingswaffen werden gestellt, daher brauchst du nur Sportbekleidung (Hallenschuhe optional) und Trinkwasser. Fechtmasken und evtl. weitere Schutzausrüstung sind erst ab dem Fortgeschrittenentraining notwendig.

Fechtlehrer

Mein Name ist Cornelius Berthold und ich bin der Leiter der Dimicator Schola. Ich begann 2004 mit dem Sportfechten (das ich bis heute betreibe) und kam übers Mittelalter-Reenactment zum Historischen Fechten. Bei den Bloßfechtern zu Chemnitz trainierte ich historisches Ringen, Dolch und langes Schwert. Selbst habe ich Schwert & Buckler (nach MS I.33), Militärsäbel des 19. Jahrhunderts (August Fehn) und italienisches Rapier des frühen 17. Jahrhunderts (Nicoletto Giganti) unterrichtet. Seit 2016 fechte und unterrichte ich in Hamburg, u. a. bei Dimicator. Ich besitze eine C-Lizenz als Sportfechtlehrer und lege im Training besonderes Augenmerk auf eine effektive und gesunde Körperarbeit, auf Präzision bei den Fechtbewegungen und – ganz ohne Widerspruch – auf spielerische Übungen jenseits stupider Wiederholungen.

 
Foto: Jonas Radtke
Foto: Jonas Radtke

Seminare

Foto: Benedikt Bockisch

Seminare

Du hast keine Zeit oder wohnst zu weit weg für unser reguläres Gruppentraining? Einzelunterricht ist auch keine Option, weil ihr selbst eine stattliche Truppe seid? Dann kann euch die Dimicator Schola vielleicht mit einem Seminar helfen. Abgesehen von kleinen Halbtagskursen, die wir ab und zu in Hamburg anbieten (wenn es welche gibt, stehen sie oben auf der Startseite), kommt Cornelius auch gern bei euch vorbei. Seminare gibt es in kurz und knackig – z. B. auf einer größeren Fechtveranstaltung – und als fokussierte Ganztags- oder Wochenendkurse. Der Inhalt richtet sich nach euren Wünschen und unseren Kapazitäten. Unsere Kerndisziplinen Schwert & Buckler sowie italienisches Rapierfechten sind genauso möglich wie einige andere Fechtsysteme (langes Schwert, Militärsäbel des 19. Jhs etc.). Daneben sind auch thematische Schwerpunkte möglich, z. B. Kindertraining, Schwertkampf-Schnupperkurse für Erwachsene oder Theaterfechten mit Choreografie. Meldet euch einfach bei Interesse und wir klären die Details. Die Preise für Seminare sind verhandelbar, orientieren sich aber an den Stundensätzen für den Einzelunterricht.

Fragen und Antworten

Was bedeutet Dimicator und was ist der Unterschied zwischen dem Projekt Dimicator und der Dimicator Schola?
 
Dimicator ist ein lateinisches Wort für Fechter oder Kämpfer, das in dem von uns hauptsächlich genutzten Fechtbuch (MS I.33) gleich auf der ersten Seite genutzt wird. Roland Warzecha hat den Begriff 2013 als Namen für seine eigene Trainingsgruppe für Fortgeschrittene sowie seine dazugehörige Forschungstätigkeit etabliert. Die formal eigenständige Dimicator Schola bietet geregeltes Training auch für Anfänger an, greift aber auf die Erkenntnisse von Dimicator zurück und ist daher eng damit verbunden. Einige Fechter trainieren zudem in beiden Gruppen.
 

Macht ihr Schwertkampf?

Grundlegend ja, aber Schwerter oder deren Nachbildungen werden heutzutage für viele verschiedene Betätigungen benutzt, wie etwa Historische Darstellung/Reenactment/Living History (z. B. Wikinger-Schlachten nachstellen), Fantasy-Rollenspiel oder Schaukampf auf den sogenannten Mittelaltermärkten. Historisches Fechten, auch wenn man es für all diese Betätigungen in unterschiedlichem Grad nutzen kann, hat dagegen einen eher kampfkünstlerischen und sportlichen Fokus.

Wie läuft ein normales Training bei euch ab?

Wir beginnen mit Bewegungs- und Kampfspielen sowie einer Mobilisierung. Danach folgen Übungen zu Beinarbeit und fechterischen Grundlagen (Abstand halten, Hiebe schlagen etc.). Im Anschluss widmen wir uns konkreten Fechttechniken und den zugrundeliegenden Prinzipien. Die Übungen werden dabei immer freier, bis wir schließlich zum Kontrafechten (sparring) übergehen, das in verschiedenen Modi stattfinden kann. Zum Abschluss gibt es noch ein paar Kräftigungs- und Dehnübungen.

Sind die Schwerter scharf?/Sind das echte Schwerter?

Wir trainieren in der Schola in der Regel nicht mit scharfen, sondern mit stumpfen Trainingswaffen aus Kunststoff oder Stahl. Deren Beschaffenheit orientiert sich an historischen Originalen, ist aber immer ein besserer oder schlechterer Kompromiss.

Warum sind eure Schilde so klein?

Diese sogenannten Buckler erscheinen spätestens im Hochmittelalter in Europa; ähnliche Schilde sind bis nach Indien verbreitet. Ihre Konstruktion erinnert an frühere germanische Rundschilde, aber sie waren auf dem Schlachtfeld nur von untergeordneter Bedeutung. Die Quellen zeichnen das Bild einer vor allem „zivilen“ Schutzwaffe, die im Alltag, zur körperlichen Ertüchtigung, aber auch beim gerichtlichen Zweikampf um ein Gottesurteil benutzt wurden (so z. B. in den Abschriften des Sachsenspiegels). Im 13. und 14. Jahrhundert tummeln sich unzählige Bucklerfechter – darunter auch Tiere und Phantasiewesen – in den Rändern illuminierter Manuskripte, was auf die große Popularität der Waffengattung schließen lässt. Wir nehmen zudem an, dass die größeren dreieckigen Schilde in dieser Zeit ähnlich benutzt wurden. Bucklerfechten wäre demnach auch Training für das militärische Fechten in Rüstung.

Was ihr macht sieht gar nicht aus wie echter Schwertkampf, nur wie freundliches Tanzen!

Sowohl die Raffinesse, die sich bereits in den frühesten Fechtbüchern finden lässt, als auch die oft filigrane Beschaffenheit vormoderner Blankwaffen legen nahe, dass gut ausgebildete Fechter ihre Waffen nicht so primitiv wie bei Conan oder Game of Thrones durch die Gegend geschwungen haben – aber natürlich mussten sie mit einem solchen Gegner umgehen können. Wenn die Schwertbewegungen für’s Publikum gut sichtbar sein müssen oder in einem Sportkontext Stiche zum Gesicht verboten sind, ändert das die Fechtweise massiv, ohne dass man das Ergebnis realistischer oder brutaler nennen könnte. Wenn wir langsam trainieren, uns geradezu tänzerisch bewegen und unsere Waffen scheinbar nur durch die Luft führen, dann um komplexe Bewegungsabläufe zu verinnerlichen, eine gesunde und effektive Körperhaltung zu bewahren und weil man bei der richtigen Technik eine Waffe beeindruckend mühelos beschleunigen kann.

Weiß man überhaupt, wie Schwertkampf früher aussah?

Nicht ganz, aber wir kommen dem nahe. Wir können über die Erforschung unserer Quellen und logische Schlüsse gewisse Dinge ausschließen, wie z. B. dass die gut  ausgewogenen und aufwändig gearbeiteten Originalwaffen aus den Museen wie Knüppel benutzt wurden; oder dass ein Fechter im Kampf auf Leben und Tod Pirouetten gedreht hat. Grundsätzlich aber ist unsere Arbeit ein ständiges Erforschen, Experimentieren, Überprüfen und Weiterentwickeln unseres Verständnisses, das uns immer weiter an das hinanführt, was die Menschen früher unter Fechten verstanden haben.

Ich würde lieber eine andere Waffendisziplin lernen oder eine dem Historischen Fechten ähnliche Tätigkeit betreiben. Sollte ich trotzdem kommen?

Die Dimicator Schola bietet im Rahmen des Zweitwaffentrainings, beim Einzelunterricht und ggf. auch in Seminaren andere Fechtdisziplinen an und geht dabei auf die Wünsche aller Beteiligten ein. Zudem besteht die Möglichkeit, sich im freien Training mit Gleichgesinnten zusammenzuschließen. Aber abgesehen davon, dass Schwert & Buckler selbst eine faszinierende und herausfordernde Waffengattung ist, schadet es keineswegs, darin fechterische Grundlagen zu erlernen. Kampfkünstlerische Prinzipien finden sich nämlich in ähnlicher Form auf der ganzen Welt; die europäischen Traditionen stehen einander natürlich besonders nahe. Eine gute Ausbildung in einer Disziplin kann also sehr dabei helfen, dass andere leicht dazugelernt werden können. Beispielsweise braucht man die Fertigkeit, den Abstand zum Gegner richtig einschätzen zu können, auch beim LARP oder Reenactmentfechten. Zu guter Letzt wird in der Dimicator Schola viel Wert auf gesunde und sinnvolle Körperhaltung und -bewegung gelegt – und das hilft auch beim Geschirrspülen, Staubsaugen und bei der Gartenarbeit.